+++ 08:01 Kreml versucht offenbar, Russen auf "neue Realität" vorzubereiten +++ (2024)

Der ukrainische Angriff auf Kursk stellt eine Herausforderung für Moskaus Propaganda dar. Die Regionen seien zwar weit weg, erklärt ein Kreml-naher Gesprächspartner dem unabhängigen russischen Portal Meduza mit Sitz in Riga. "Aber schon das Eindringen in russisches Territorium und die Übernahme der Kontrolle über Dörfer ist ein neues und sehr unangenehmes Ereignis." Damit sich die Stimmung, die inzwischen deutlich ängstlicher sei als vor der Kursk-Invasion, schneller beruhige, versuche der Kreml, die Russen auf das Leben in einer "neuen Realität" und einer "neuen Normalität" vorzubereiten. Der Tenor dabei: Der Feind ist tatsächlich in russisches Territorium eingedrungen, er steht kurz vor der Niederlage - aber die Rückgabe des Territoriums wird Zeit brauchen, und die Russen müssen warten. In der Zwischenzeit würden die Einwohner aufgefordert, "die Negativität und den Schock in eine positive Richtung zu lenken" - nämlich durch das Einsammeln von Hilfsgütern für die Region Kursk. Generell sind alle von Meduza befragten Beamten sicher, dass die Kämpfe in der Region Kursk mehrere Monate dauern können. Ein der Regierung nahestehender Gesprächspartner präzisiert, dass diese Einschätzung "recht optimistisch ist - wenn alles klappt".

01:30 min

Politik 21.08.24

Drohnen zerstören Behelfsbrücken Russen droht Einkesselung südlich des Sejm

+++ 07:30 Russischer Gouverneur bestätigt Brand in Militäranlage +++
Russische Behörden bestätigen Berichte, wonach in der südrussischen Region Wolgograd eine Militäreinrichtung nach einem ukrainischen Drohnenangriff in Brand geraten ist. Regionalgouverneur Andrej Bocharow teilt auf Telegram mit, die Drohne sei in die Anlage gestürzt. Es habe keine Opfer gegeben. Bocharow lässt offen, welche Militäreinrichtung betroffen war. Er erklärt jedoch, dass bei dem Angriff das Dorf Marinowka ins Visier genommen worden sei. Dort unterhält Russland einen Luftwaffenstützpunkt.

+++ 06:56 Ex-Sicherheitsberater: Putin hatte fast hypnotischen Einfluss auf Trump +++
Nach Ansicht des einstigen US-Sicherheitsberaters, US-General Herbert Raymond McMaster, hat Kremlchef Wladimir Putin erfolgreich den damaligen US-Präsidenten Donald Trump manipuliert. Dies geht aus McMasters Buch "At War With Ourselves: My Tour of Duty in the Trump White House" hervor, wie der "Guardian" berichtet. "Putin, ein skrupelloser ehemaliger KGB-Mann, hat mit Schmeicheleien auf Trumps Ego und seine Unsicherheiten gesetzt", schildert demnach McMaster. So habe Putin Trump 'eine ganz herausragende Person, talentiert, ohne jeden Zweifel' genannt. Dabei habe der Kremlchef einen fast hypnotischen Einfluss auf Trump ausgeübt. McMaster, der rund ein Jahr als Sicherheitsberater für Trump arbeitete, hatte damals nach eigenen Angaben vor Putin gewarnt: "Herr Präsident, er ist der beste Lügner der Welt." Er habe angedeutet, dass Putin zuversichtlich gewesen sei, mit Trump "spielen" zu können und eine Lockerung der Sanktionen und einen billigen Rückzug der USA aus Syrien und Afghanistan zu erreichen.

+++ 06:20 Berichte über Brand auf russischem Flugplatz in Wolgograd +++
In der russischen Stadt Kalach am Don im Gebiet Wolgograd sind Berichten zufolge in der Nacht mehrere Explosionen zu hören. Wie verschiedene russische Telegram-Kanäle schreiben, sind diese offenbar auf einen Drohnenangriff zurückzuführen. Auf einem nahe gelegenen Flugplatz soll es zu einem Brand gekommen sein. Die Region Wolgograd liegt etwa 900 Kilometer südöstlich von Moskau. Der Angriff galt vermutlich dem Luftwaffenstützpunkt Marinowka im Dorf Oktjabrskij, etwa 20 Kilometer von Kalach am Donu entfernt. Zeugen aus der Umgebung berichteten, sie hätten während des Angriffs sechs bis zehn laute Explosionen gehört, begleitet von den charakteristischen Geräuschen von Drohnen, heißt es weiter bei Telegram.

+++ 05:44 Klingbeil: Deutschland springt bei neuen Ukraine-Hilfen notfalls ein +++
SPD-Chef Lars Klingbeil sichert der Ukraine weitere Unterstützung zu. Sollte es nicht gelingen, die Milliardenerträge aus den eingefrorenen russischen Vermögen wie geplant der Ukraine zur Verfügung zu stellen, werde Deutschland mit zusätzlichen Mitteln einspringen, sagt er im Podcast des stellvertretenden "Bild"-Chefredakteurs Paul Ronzheimer. Es dürfe nicht der Punkt erreicht werden, an dem gesagt werde: "Jetzt ist kein Geld mehr da für die Ukraine." In dem Fall "sind wir natürlich in der Pflicht, in Deutschland zu gucken, wo da Geld herkommt", so Klingbeil. "Da haben wir eine Verantwortung gegenüber der Ukraine. Da müssen Lösungen gefunden werden und die finden wir dann auch."

+++ 04:27 Ukraine äußert sich zu Drohnenangriffen in Russland +++
Der ukrainische Militärgeheimdienst HUR äußert sich zu den Zielen der Drohnenangriffe in Russland in der vergangenen Nacht. Sie hätten dem Moskauer Flughafen Ostafyevo, dem Luftwaffenstützpunkt Millerovo in der Region Rostow sowie einem Funkkommunikationszentrum gegolten, sagt HUR-Chef Kyrylo Budanow der Militärseite "The War Zone". Es seien etwa 50 Drohnen beteiligt gewesen. Ob und wenn ja in welchem Ausmaß Schäden entstanden seien, werde derzeit noch geprüft. Russische Behörden hatten am Morgen gemeldet, man habe 45 Drohnen über russischem Staatsgebiet abgeschossen.

+++ 03:09 Regionalwahlen in Russland: Schutzwesten und Helme für Wahlhelfer in Kursk +++
Bei den vorgezogenen Regionalwahlen im umkämpften russischen Grenzgebiet Kursk will Russland die Wahlhelfer mit Schutzwesten und Helmen ausstatten. Außerdem würden zusätzliche Wahllokale in anderen Landesteilen eingerichtet, in die Menschen aus der Region geflohen seien, sagt die Vorsitzende der regionalen Wahlkommission, Tatjana Malachowa, laut russischen Nachrichtenagenturen. In der Region herrscht offiziell Ausnahmezustand. Vom 6. bis 8. September sind in zahlreichen Regionen Russlands Wahlen angesetzt. Gewählt werden Gouverneure und regionale Parlamente. Die zentrale Wahlleitung in Moskau hatte entschieden, dass Bürger in den Grenzgebieten schon vorzeitig abstimmen können, darunter in den Regionen Kursk, Belgorod und Brjansk.

+++ 01:34 Fico fühlt sich außenpolitisch unter "Meinungsdruck" gesetzt +++
Der slowakische Ministerpräsident Robert Fico beklagt einen von ihm empfundenen Meinungsdruck in westlichen Demokratien. Wer in wichtigen außenpolitischen Fragen von dieser Einheitsmeinung abweiche, werde von den westlichen Demokratien "wahllos unter Druck gesetzt und mit Isolation bedroht", heißt es in einer anlässlich des Jahrestags der Moskauer Invasion 1968 veröffentlichten Stellungnahme Ficos. Darin vergleicht Fico die gewaltsame Niederschlagung des "Prager Frühlings" 1968 durch Truppen des Warschauer Pakts mit seiner Ansicht nach bestehendem Meinungsdruck im heutigen Europa. Fico steht der EU-Waffenhilfe für die Ukraine ablehnend gegenüber und sieht sich unter anderem deshalb dem Vorwurf ausgesetzt, prorussisch zu sein.

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"Nach Hause, Brudermörder" Das blutige Ende des Prager Frühlings

+++ 00:12 Ukraine zählt 46 russische Angriffe nahe Pokrowsk binnen eines Tages +++
Die Ukraine verzeichnet eigenen Angaben zufolge 46 russische Angriffe im Laufe des Tages entlang der Front nahe der Stadt Pokrowsk im Osten des Landes. Davon seien 44 zurückgeschlagen worden, teilt der Generalstab mit. Stand 21 Uhr MESZ werde an den übrigen zwei Abschnitten noch gekämpft. Bei den Gefechten seien 238 russische Soldaten getötet oder verwundet worden. Zu Verlusten auf ukrainischer Seite werden keine Angaben gemacht. Eine Stellungnahme Russlands liegt nicht vor.

+++ 23:09 Russland: Ukrainischer Vorstoß nach Brjansk verhindert +++
Russland vereitelt nach eigenen Angaben das Eindringen ukrainischer "Saboteure" in die an Kursk grenzende russische Grenzregion Brjansk. Das Eindringen der "ukrainischen Aufklärungs-Sabotage-Gruppe" sei von Kräften des russischen Geheimdiensts FSB sowie von Einheiten der russischen Armee verhindert worden, erklärt der Gouverneur von Brjansk, Alexander Bogomaz, bei Telegram. "Der Feind wurde durch Schüsse getroffen", heißt es weiter. Die Lage sei mittlerweile "unter Kontrolle".

+++ 22:15 Selenskyj: Ukraine hofft auf zugesagte Milliardenhilfe +++
Die Ukraine hofft nach den Worten von Präsident Wolodymyr Selenskyj auf baldige Zuteilung der vom Westen zugesagten Milliardenhilfe, die auch aus Erträgen aus eingefrorenem russischen Staatsvermögen finanziert werden soll. Es gebe zwar viele politische Erklärungen von den Partnern Kiews, viele weitere seien zu erwarten, sagt Selenskyj in seiner allabendlichen Videoansprache. "Aber wir brauchen einen echten Mechanismus." Die Ukraine benötige die Erlöse aus den Vermögenswerten Russlands für die Verteidigung gegen den Aggressor Russland. "Die entsprechenden Diskussionen laufen schon viel zu lange, und wir brauchen endlich Entscheidungen." Die sieben großen westlichen Industriestaaten (G7) hatten bei ihrem Gipfel im Juni eine neue Finanzhilfe für Kiew beschlossen. Ein großzügiger Kredit in Höhe von 50 Milliarden Dollar soll durch Zinserträge aus eingefrorenem russischen Vermögen abgesichert werden.

+++ 21:52 Putin lobt enge Handelsbeziehungen mit China +++
Kreml-Chef Wladimir Putin preist die vertiefte Zusammenarbeit mit China. "Unsere Handelsbeziehungen entwickeln sich erfolgreich (...). Die Aufmerksamkeit, die beide Regierungen den Handels- und Wirtschaftsbeziehungen widmen, trägt Früchte", sagt Putin bei einem Treffen mit dem chinesischen Regierungschef Li Qiang im Kreml. China und Russland hätten "groß angelegte gemeinsame Pläne und Projekte im wirtschaftlichen und humanitären Bereich ausgearbeitet", fährt Putin fort. Li sagt nach Angaben des Kremls, dass sich die chinesisch-russischen Beziehungen auf einem "beispiellos hohen Niveau" befänden. Die strategische Partnerschaft zwischen Russland und China hat sich seit der russischen Invasion in der Ukraine vertieft. Für Russland ist China angesichts der westlichen Sanktionen ein zentraler Handelspartner.

+++ 21:20 Bitte abgelehnt: Russlands Ex-Vize-Verteidigungsminister bleibt in U-Haft +++
Der unter Korruptionsverdacht stehende frühere russische Vize-Verteidigungsminister Dmitri Bulgakow bleibt in Untersuchungshaft. Seine Bitte um Entlassung in strengen Hausarrest und sein Einspruch gegen die U-Haft seien abgewiesen worden, berichtet die Staatsagentur TASS. Bulgakow war vor seiner Entlassung für die Materialbeschaffung der russischen Streitkräfte verantwortlich. Das Gericht in Moskau ordnetezudem Untersuchungshaft gegen zwei mutmaßliche Komplizen Bulgakows an. Ihre Firma soll von Bulgakow zwischen 2022 und 2024 neun Aufträge erhalten haben. Der Schaden beläuft sich nach Angaben der Vermittler auf rund 50 Millionen Rubel (knapp 500.000 Euro).

Politik 27.07.24

Die Säuberung geht weiter Armeegeneral und "Held Russlands" verhaftet

+++ 21:00 Ukraine verstärkt Einheiten in Pokrowsk +++
Die Ukraine verstärkt nach Darstellung von Präsident Wolodymyr Selenskyj ihre Streitkräfte in der heftig umkämpften Region Pokrowsk im Osten des Landes. Man wisse, was die russischen Truppen dort vorhätten, sagt er in einer Fernsehansprache. Der ukrainische Vorstoß in der russischen Oblast Kursk gehe unterdessen weiter, so Selenskyj. Man kontrolliere einige Gebiete. Einzelheiten nennt Selenskyj nicht.

+++ 20:41 Nach Dekret: Zahlreiche Ukrainer in Ungarn müssen Flüchtlingsunterkünfte verlassen +++
Nach dem Inkrafttreten eines Dekrets in Ungarn, das ukrainischen Flüchtlingen eine generelle Schutzbedürftigkeit abspricht, drohen dort zahlreiche Ukrainer ihre Unterkunft zu verlieren. Privat betriebene Flüchtlingsunterkünfte hätten bereits damit begonnen, Ukrainer auszuquartieren, teilte die Organisation Migration Aid mit. In Kocs nördlich von Budapest müssen etwa 120 Flüchtlinge unter Aufsicht der Polizei ein Gästehaus verlassen. Bei den meisten handelte es sich um Roma-Frauen und -Kinder aus der westukrainischen Region Transkarpatien, wo es eine große ungarische Minderheit gibt.

Politik 21.08.24

Schutzbedürftigkeit entzogen Ungarn will Tausende Ukrainer auf die Straße setzen

Alle früheren Entwicklungen können Sie hier nachlesen.

+++ 08:01 Kreml versucht offenbar, Russen auf "neue Realität" vorzubereiten +++ (2024)
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Author: Melvina Ondricka

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